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/ Die ultimative Songtext / SONGTEXTE VOL. 1.ISO / SONGTEXTE NACH INTERPRET / R / Reinhard Mey / Nein_meine_Soehne_geb_ich_nicht.txt < prev    next >
Text File  |  2000-03-17  |  2KB  |  62 lines
  1. Nein, meine S÷hne geb' ich nicht
  2. Reinhard Mey
  3.  
  4. Ich denk' ich schreib euch besser schon beizeiten,
  5. und sag euch heute schon endgⁿltig ab.
  6. Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten,
  7. um zu sehen, da▀ ich auch zwei S÷hne hab.
  8. Ich lieb die beiden, da▀ will ich euch sagen,
  9. mehr als mein Leben, als mein Augenlicht.
  10. Und die, die werden keine Waffen tragen:
  11.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  12.  
  13. Ich habe sie die Achtung vor dem Leben,
  14. vor jeder Kreatur als h÷chstem Wert,
  15. ich habe sie Erbarmen und Vergeben,
  16. und wo immer es ging Lieben gelehrt.
  17. Nun werden Ihr sie nicht mit Ha▀ verderben,
  18. kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht,
  19. sind's wert, dafⁿr zu t÷ten und zu sterben.
  20.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  21.  
  22. Und sicher nicht fⁿr euch hat Ihre Mutter
  23. sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht.
  24. Nicht fⁿr euch, und nicht als Kanonenfutter,
  25. nicht fⁿr euch hab' ich manche Fiebernacht
  26. verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden,
  27. und kⁿhlt' ein kleines glⁿhendes Gesicht,
  28. bis wir in der Ersch÷pfung Ruhe fanden,
  29.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  30.  
  31. Sie werden nicht in Reih' und Glied marschieren,
  32. nicht durchhalten, nicht kΣmpfen bis zuletzt,
  33. auf einem gottverlassnen Feld erfrieren,
  34. wΣhrend Ihr euch in weiche Kissen setzt.
  35. Die Kinder schⁿtzen vor allen Gefahren
  36. ist doch meine verdammte Vaterpflicht.
  37. Da▀ hei▀t auch, sie vor euch zu bewahren.
  38.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  39.  
  40. Ich werden sie den Ungehorsam lehren,
  41. den Widerstand und die Unbeugsamkeit.
  42. Gegen jeden Befehl aufzubegehren,
  43. und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit.
  44. Ich werd' sie lehren ihr'n eignen Weg zu gehen,
  45. vor keinem Popanz, keinem Weltgericht,
  46. vor keinem, als sich selber gerad' zu stehen,
  47.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  48.  
  49. Und eher werde ich mit ihnen fliehen,
  50. als da▀ ich sie zu euren Knechten mach.
  51. eher mit ihnen in die Fremde ziehen,
  52. in Armut, und wie Diebe in der Nacht.
  53. Sie haben nur dies eine kurze Leben,
  54. Ich schw÷r's und sag's euch gerade ins Gesicht:
  55. Sie werden es fⁿr euren Wahn nicht geben!
  56.     |: Nein, meine S÷hne geb ich nicht. :|
  57.  
  58.  
  59.  
  60.  
  61.  
  62.